Reisebericht Norwegen 2021
Entlang der Südküste
Die meiste Zeit buchen wir unsere jeweils nächste Unterkunft über Airbnb am Vortag, manchmal auch direkt am gleichen Tag. Ob das immer so einfach geht oder wir wegen der niedrigen Anzahl der Touristen Glück hatten, können wir nicht sagen. In wenigen Fällen haben wir über booking.com gebucht. Hier findet man unter anderem Internate, die ihre Schlafzimmer während der Sommerferien an Touristen vermieten. Auch bei den unzähligen Campingplätzen kann man einfach anhalten und fragen, ob sie noch eine Hütte frei haben.
Aus unserer Sicht bekommt man bei Airbnb das meiste für sein Geld. Auf Platz zwei folgen dann die Internate. Bei den Campingplätzen bekommt man (wir haben nur einen ausprobiert) relativ wenig für einen noch akzeptablen Preis. In Hotels bekommt man ziemlich viel für einen ziemlich hohen Preis.
Wir hatten als Notfalloption ein Zelt im Auto, haben dieses aber letztlich nie eingesetzt. Im Nachhinein hätte ich vermutlich auf ein kleineres, leichteres Zelt gesetzt damit wir zumindest die Option gehabt hätten, bei einer unserer Wanderungen das Zelt mit zu tragen und auf dem Berg zu übernachten. Wir haben viele Wanderer gesehen, die diese Option genutzt haben und an teils unglaublich schönen Stellen übernachtet haben.
Unser erstes Airbnb lag in Søgne, ein unscheinbarer, schön gelegener Ort westlich von Kristiansand.
Bezüglich Frühstück lernen wir schon am ersten Morgen, dass es in Norwegen nicht üblich ist, sich morgens in ein Café zu setzen und vielleicht ein Omelett zu essen. Entsprechend öffnen Cafés meist erst um zehn oder elf. Bei vielen Bäckereien kann man frühstücken, hat aber eine meist kleinere Auswahl an Speisen als in Deutschland.
Und die erste Begegnung mit Preisen in norwegischen Bäckereien, Cafés und Restaurants ist auch atemberaubend. Man hat zwei Optionen: Entweder konsequente Selbstversorgung oder Preise vollständig ignorieren und mit Kreditkarte zahlen. Wir entschieden uns für die zweite Variante.
Unser Tagesziel ist es, bis zum Lysefjord zu kommen und uns dabei die Südküste anzusehen. Selbst im südlichen Norwegen sind die Sommertage lang, so dass wir uns trotz der längeren Strecke nicht hetzen müssen.
In Flekkefjord gehen wir essen und machen die Bekanntschaft mit typischen norwegischen Speisekarten: Es gibt sehr oft Pizza oder Burger oder beides. Traditionelle norwegische Küche trifft man vergleichsweise selten.
Wir folgen nun der Rv44 von Flekkefjord nach Egersund. Die Strecke ist unglaublich schön. Unsere Fotos können nur einen schwachen Eindruck dieser Schönheit vermitteln, vielleicht auch wegen des trüben Wetters.
Und an diesem ersten Abend on the road machen wir auch das erste Mal die Erfahrung, was es bedeutet, wenn man auf Fähren angewiesen ist. Um auf relativ direktem Weg zu unserer nächsten Unterkunft in der Nähe von Forsand zu gelangen, hätten wir nämlich die Fähre von Lauvvika nach Oanes nehmen müssen. Zum Glück haben wir noch rechtzeitig gesehen, dass wir zu spät waren, um die letzte Fähre um 18 Uhr zu erwischen. Zum Glück gab es eine, wenn auch viel längere, alternative Verbindung ohne Fähre.
“Vik” bedeutet auf Norwegisch übrigens “Bucht” und taucht in Form der Endung “vika” in sehr vielen Ortsnamen auf.