Schweden aus dem Bilderbuch: Elche, Rentiere. Wunderbare Seen, Sumpflandschaften und fiese Stechfliegen. Und zum Abschluss ein letztes Abenteuer auf der Fähre.

Reise­bericht ­Skandinavien 2021
Rückweg durch Schweden

Die nächsten Tage habe wir überwiegend im Auto verbracht und sind der Länge nach durch Schweden zurück Richtung Deutschland gefahren. Dies hatte diverse Vorteile: Wir konnten auch noch ein bisschen was von Schweden sehen, die Strecke ist kürzer, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit und erst recht die Durchschnittsgeschwindigkeit sind höher und ganz nebenbei ist Schweden deutlich günstiger als Norwegen.

An unserem ersten Tag überqueren wir die Grenze zwischen Norwegen und Schweden bei Junkerdal und fahren bis nach Storuman.

Elch in Schweden
Kurz nach der Grenze begegnen wir zweimal einem Elch. Auf dem weiteren Verlauf der Reise leider nicht mehr.
Elch in Schweden
Durchs Fernglas sieht man ihn noch besser.
See im Norden Schwedens
In Schweden gibt es unzählige Seen mit wunderbarem Wasser. Super schön und natürlich war ich eine Runde schwimmen. Leider gibt es auch einen großen Nachteil. Die Landschaft zwischen den Seen, also fast ganz Schweden, ist sehr sumpfig und ideales Brutgebiet für Stechfliegen. Wir hatten noch keinen Fuß aus dem Auto gesetzt, als sie über uns hergefallen sind. Insofern war dies der einzige See, an dem wir eine Badepause eingelegt haben.
Kurz vor Storuman leitet uns Google über eine Nebenstrecke durch den Wald und wir begegnen unseren zwei ersten und einzigen Rentieren. Sie laufen einige Zeit vor unserem Auto her, obwohl sie jederzeit nach rechts und links im Wald verschwinden könnten. Üben sie vielleicht Schlittenziehen? Aber wer schnallt so kleine süße Tiere vor einen Schlitten? Wenn ich diesem Santa mal begegne, wird es Zeit für ein ernstes Gespräch!
Frühstück in Storuman, Schweden
Gleich unsere erste Unterkunft brachte eine große Überraschung: Wir hatten uns überlegt, wie weit wir an diesem Tag ungefähr kommen würden und dann eine Unterkunft über Airbnb gesucht. Nun, unsere Vermieterin war Julia, eine Bekannte von uns aus München, die erst vor wenigen Monaten nach Schweden ausgewandert war. Welch witziger Zufall!
Östersund, Schweden
Kurzer Stopp zum Schwimmen und Essen in Östersund. Hier war es nicht so idyllisch zu schwimmen, aber andererseits gab es keine Stechfliegen.
Landschaft entlang E45 Schweden
Die E45 durchzieht Schweden vom äußersten Norden bis weit in den Süden nach Göteborg. Die Landschaft ist wenig abwechslungsreich. Es geht stets flach und gerade dahin, vorbei an vielen Bäumen, immer wieder unterbrochen durch Seen.
Sonnenuntergang über einem See in der Mitte Schwedens
Auch wenn es sich wiederholt, bleiben die Seen Schwedens faszinierend.
Sushi in Malung, Schweden
Mittagsmenü Sushi in Malung, Schweden: ein Augenschmaus, sehr lecker und erstaunlich günstig.
Landschaft nordwestlich von Trollhättan, Schweden
Unsere letzte Nacht in Schweden verbringen wir in einem einsam gelegenen Airbnb nordwestlich von Trollhättan. Die Landschaft ist wunderschön und sanft geschwungen. Natürlich mit Stechfliegen, aber zum Glück gibt es ja diverse Sprays, die gut helfen.

Unser persönliches Fazit über Schweden: Ja, es ist schön. Aber uns haben die Berge und Fjorde Norwegens viel besser gefallen und es war ein großes Glück für uns, dass Norwegen die Corona-bedingten Einreisebeschränkungen direkt vor unserer Einreise aufgehoben hat.

An unserem letzten Tag regnet es in ganz Südschweden in Strömen und wir fahren ohne weitere Pause bis nach Ystad, von wo aus wir eine Fähre direkt nach Sassnitz (Rügen) nehmen.

Parkdeck der Fähre Ystad-Sassnitz
Unsere Fähre ist ein schwimmendes Parkhaus mit vier oder fünf teils sehr engen Parkdecks.
Parkdeck der Fähre Ystad-Sassnitz
Unser Auto steht letztlich auf einer schrägen Rampe mit minimalem Abstand zu den anderen Autos. Die Räder werden mit ein paar Keilen gesichert. Noch machen wir uns deswegen keine Gedanken.

Kaum haben wir die Nähe der Küste verlassen, setzt ein unglaublicher Seegang ein. Die Fähre wird von rechts nach links und zurück geschleudert. Um uns herum kotzen sich die Passagiere die Seele aus dem Leib. Und mittendrin zwei Kindsköpfe aus München, die einen Wettbewerb veranstalten, wer von ihnen länger im Gang stehen kann, ohne sich festzuhalten. Malina hat als ehemalige Eiskunstläuferin ein unglaubliches Gleichgewicht, dafür habe ich etwas mehr Erfahrung mit Seegang. Ein Riesenspaß für uns, der mit einem Unentschieden endet. Und wie durch ein Wunder steht am Ende der Fahrt auch unser Auto noch genau da, wo wir es zurückgelassen haben.

Auf dem Rückweg durch Deutschland haben wir uns noch das hübsche Städtchen Greifswald angesehen und ein paar Tage bei meiner Mutter im ebenfalls schönen Rudolstadt verbracht.

Was für eine Reise! Sehr gerne hätten wir noch etwas mehr Zeit gehabt, wären in Norwegen an dem einen oder anderen Ort einen Tag länger geblieben, wären noch weiter in den Norden vorgestoßen. Aber wir sind super dankbar für die Zeit, die wir hatten. Wir hoffen, unsere Bilder und Berichte haben Euch gefallen und inspirieren Euch für zukünftige Reisen.

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