Reise-FAQ

Ich freue mich, dass sich meine Reiseberichte großer Beliebtheit erfreuen und so oft gelesen werden. Da mir manche Fragen sehr häufig gestellt werden, hier die Antworten darauf:


Antworten auf Fragen zur Sicher­heit auf ­Reisen:

“Ich habe gehört, dass Guatemala {oder Mexiko oder ein anderes Land} sehr unsicher ist. Kann man da wirklich hinfahren?”

Prinzipiell möchte ich wie folgt antworten: Nein, diese Länder sind an sich nicht gefährlich, ja, man kann dort hinfahren. Aber an gewisse Regeln sollte man sich schon halten.

  • In allen großen Städten, vor allem solchen in sehr armen Ländern, gibt es Bezirke die man stets meiden sollte (z.B. Guatemala Stadt, Mexico Stadt). Es schadet auch nichts, diese Städte ganz zu vermeiden.
  • In Regionen zu fahren, in denen akute politsche Unruhe herrscht (in den letzten Jahren z.B. immer wieder in Bolivien), sollte man sich sehr genau überlegen und detaillierte Infos einholen.
  • Wer sich allein, besonders nachts, in einsame Gegenden begibt und dann auch noch Wertsachen (Schmuck, Uhren, Kameras) mit sich herumträgt, ist selbst schuld, wenn er ausgeraubt wird.
  • Sollte es zu einem Überfall kommen: keine Gegenwehr.

Diese Regeln klingen schon wieder sehr gefährlich, deshalb hier meine Erfahrungen / Eindrücke:

  • Ich kenne keinen Touristen, der ermordet oder verletzt wurde.
  • Ich kenne keine Touristin, die vergewaltigt wurde.
  • Ich kenne einen Touristen, der überfallen wurde und habe von vereinzelten anderen Fällen gehört. Meist handelten diese Personen fahrlässig, siehe oben, aber passiert ist ihnen bis auf den Verlust diverser Wertegegenstände nichts.
  • Ich kenne eine Reihe von Touristen, denen der Rucksack oder anderes geklaut wurde. Die meisten davon haben schlecht aufgepasst.
  • Ich kenne sehr viele Touristen, die begeistert von Land und Leuten waren und denen nichts passiert ist.

Mit gesundem Menschenverstand, Wachsamkeit und nicht übertriebener Vorsicht kann man fast allen Risiken aus dem Weg gehen. Wer Risiken völlig vermeiden möchte, sollte nicht reisen, aber der erlebt auch nichts und wird schließlich vor seine Haustür von einem Auto überfahren.

Bitte beachtet, dass diese Antwort mein persönlicher Eindruck ist und ich natürlich keine Gewähr übernehmen kann. Diese Seite wird auch nicht regelmäßig aktualisiert, so dass sich durchaus Änderungen der Lage in dem einen oder anderen Land ergeben können. Ein guter Reiseführer kann Dich auf fast alles vorbereiten. Eine aktuelle offizielle Einschätzung der jeweiligen Lage findest Du bei der Seite des Auswärtigen Amts.

Viel Spaß und tolle Erfahrungen auf Euren Reisen!

Antworten auf Fragen zu Sprachschulen / Spanisch:

  • Wer durch Lateinamerika reist, kann sich entweder nah an die üblichen Touristenwege halten oder er muss Spanisch können (die wesentlichen Ausnahmen sind Belize, wo Englisch gesprochen wird, und Brasilien, wo man nur mit Portugisisch durchkommt). Wer die Landessprache spricht, erfährt mehr, macht mehr, hat mehr Spaß und zahlt im Zweifelsfalle auch weniger.
  • Spanisch sollte man in einem Land lernen, wo relativ akzentfreies Spanisch gesprochen wird. In erster Linie sind hier Guatemala und Equador zu nennen. Natürlich geht auch Spanien selbst, aber mir persönlich gefällt das dortige Spanisch nicht so besonders und Sprachunterricht ist dort natürlich bei weitem teurer als in Lateinamerika, Einzelunterricht quasi unbezahlbar.
  • Überlege Dir bei Deinem Reiseziel auch, was Dir das Land neben den Sprachschulen bietet. Du sollst ja auch einen erlebnisreichen und schönen Urlaub haben.
  • Buche den Sprachurlaub nie von Europa aus, dadurch hast Du nur Nachteile: Viel höhere Kosten, weniger Flexibilität.
  • Zahle in der Schule zunächst nur für eine Woche, dies gibt Dir die Möglichkeit, bei Nichtgefallen zu wechseln. Dies gilt sowohl für die Schule, Deinen Lehrer als auch die Familie, bei der Du untergebracht bist. Zögere nicht, einen Wechsel zu verlangen, wenn es dafür triftige Gründe gibt.
  • Vier Stunden Einzelunterricht sind genug. Den Nachmittag brauchst Du, um Dich zu erholen und etwas für Dich zu lernen. Und schließlich will man ja auch was vom Land sehen.
  • Für Antigua Guatemala kann ich die Escuela Cabaguil empfehlen. Ich war hier so zufrieden, dass ich nie eine andere Schule ausprobiert habe:
     
    ACADEMIA DE ESPAÑOL CORAZON  DEL CIELO CABAGUIL 5a. Calle Poniente No. 6 Tel: +502-7832 7005 Antigua Guatemala e-mail: Cabaguil@starnet.net.gt 

    Wenn Du Dich vorher ankündigst, dann holen sie Dich auch vom Flughafen in Guatemala Stadt ab und organisieren vorab die Unterbringung bei einer Familie. Die Schule liegt sehr zentral, nur ein paar Meter vom Parque Central.

    Bedenke bitte, dass es schon ein paar Jahre her ist, dass ich dort war. Insofern gerne eine Rückmeldung an mich, ob die Schule immer noch existiert und ob sie immer noch gut ist.

  • Siehe auch meine Antworten zum Thema Reiseführer, in denen Du für Dein Ziel nähere Informationen finden kannst.

Antworten zu Mietautos, ­Rollern …:

  • Es gibt verschiedenste Vergleichsportale für Mietwagenangebote, zuletzt habe ich Check24 genutzt. Dies ist sehr nützlich, wenn Du schon genau weißt, wo und wie lange Du was für ein Auto buchen möchtest. Dort bekommst Du den Wagen eventuell günstiger, mit besseren Konditionen und sparst Dir eine Menge Zeit.
  • Empfehlungen von der lokalen Touristen-Information oder Dein Reiseführer können Dich aber auch zu einem seriösen lokalen Anbieter führen.
  • Achte auf die Höhe der Deckungssumme der Haftpflichtversicherung. Diese ist unter Umständen so niedrig, dass Du bei einem Personenschaden erhebliche Probleme bekommst. Eine zusätzliche Abdeckung kann schon in Deiner normalen KFZ-Haftpflicht enthalten sein (wenn Du ein Auto hast, genau die Bedingungen lesen!), ist bei manchen Kreditkarten mit dabei (wenn Du den Mietwagen damit bezahlst, genaue die Bedingungen lesen!) oder Du schließt eine sogenannte Mallorca- bzw. Traveller-Police bzw. Mietwagenversicherung ab. Das kannst Du direkt beim Vermieter (meist sehr teuer) oder bei einem unabhängigen Makler, einer unabhängigen Versicherung. Anbieter gibt es verschiedene, einfach googeln.
  • Achte genau darauf, ob es Einschränkungen im Vertrag oder den Versicherungsbedingungen gibt, die für Dich relevant sind. Z. B. ist es mir schon vorgekommen, dass für eine Reise durch den Oman Off-Road-Fahrzeuge angeboten wurden, die Versicherungsbedingungen aber das Fahren jenseits asphaltierter Straßen ausgeschlossen haben. Hier habe ich einige Zeit nach einem guten lokalen Anbieter suchen müssen, diesen dann aber auch gefunden.
  • Achte darauf, bei der Abholung eventuelle Mängel am Fahrzeug im Vertrag zu notieren und am besten per Foto zu dokumentieren. Manchmal weigert sich der Vermieter, die kleinere Schäden im Übergabeprotokoll zu vermerken, was aber nicht notwendigerweise einen Betrug ankündigt. Stelle im Zweifel sicher, dass Du diese Maken schon bei der Übergabe fotografiert hast und somit beweisen kannst, dass Du nicht schuld bist.
  • Wenn möglich lass Dir ein Fahrzeug geben, das schon ein paar Schrammen hat.
  • Achte auf die Höhe der Selbstbeteiligung. Wenn auch nur eine Kleinigkeit kaputt ist, kannst Du Dir bei manchen Vermietern sicher sein, dass das Geld in voller Höhe weg ist.
  • Achte auf den Service. Stelle sicher, dass Du im Schadensfalle Service bekommst, egal wo Du bist. Das habe ich schon zweimal gebraucht.
  • Schaue auf Zusatzleistungen wie “Zweiter Fahrer”. Nicht der nackte Preis entscheidet.
  • Wenn Du einen Roller oder ein Motorrad mieten willst, kann es gut sein, den eigenen Helm mit auf Reisen zu nehmen, denn vor Ort bekommt man manchmal Helme mit sehr dürftigem Schutz.
  • Besorg Dir ein Navi oder nutze eine App auf Deinem Telefon, die auch ohne Mobilfunkverbindung funktioniert (z. B. MAPS.ME).
  • Es kann Sinn machen, zusätzlich eine gute (!) Karte mitzunehmen. Das erleichtert die Orientierung und machmal ist das die Rettung, wenn Fehler im Navigationssystem sind.

Antworten zu Bargeld, Kreditkarten …:

Ich empfehle eine Kombination:

  • In erster Linie eine Kreditkarte einer Bank, bei der das Bargeldabheben im Ausland kostenlos ist. Z.B. die DKB. Wer mich als Werber eintragen möchte, darf das gerne tun, vielen Dank. Geldautomaten gibt es inzwischen fast überall.
  • Eine Bargeld-Reserve in Dollar. Sollte sie während der Reise zu Ende gehen, dann fülle sie bei nächster Gelegenheit wieder auf. Nimm keinesfalls alles Geld in bar mit!
  • Ich empfehle, jenseits des eigentlichen Geldbeutels noch eine Bargeld-Reserve irgendwo im Gepäck zu deponieren. So hat man im Notfall noch etwas, um die Ausgaben zu tragen, die man machen muss, bis man sich z. B. eine Ersatz-Kreditkarte hat zukommen lassen oder sich von jemanden aus der Heimat Bargeld hat schicken lassen.
  • Sorge dafür, dass Du – idealerweise auch, wenn Dein Telefon weg ist – auf Dein Internet-Banking zugreifen kannst. Manchmal kann es die Rettung sein, einen Landsmann, eine Landsfrau zu finden, und dieser Person Geld zu überweisen und im Gegenzug Bargeld zu erhalten.

Antworten Reiseführern ­(Büchern), ­Kosten zu ­Hotels, Lebens­haltung, bester Reise­zeit etc.:

  • Ein guter Reiseführer ist ein absolutes Muss, siehe auch meine Reisepackliste. Ein guter Reiseführer zeichnet sich durch umfangreiche, zuverlässige und aktuelle Information aus. Ein Marco Polo Reiseführer von 1995 mag Dir einen Eindruck von Kultur und Sehenswürdigkeiten geben, ist aber ansonsten völlig unbrauchbar. Mein bevorzugter Reiseführer für Latein-Amerika sind die Footprint-Handbooks, viele andere Reisende bevorzugen die Lonely Planet Serie. In jedem Fall solltest Du darauf achten, dass Dein Führer maximal vor einem Jahr aktualisiert wurde, denn gerade kleine und günstige Hotels machen oft schnell auf und auch schnell wieder zu. Deutschsprachige Reiseführer erfüllen die Anforderungen meist nicht, sie sind nicht detailliert und nicht aktuell genug. Dies wird umso wichtiger, wenn Du Low Budget reist und Dich jenseits der üblichen Touristen-Wege bewegen möchtest. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit des Internets und vor allem auch des mobilen Internets wird es etwas weniger wichtig, einen ganz aktuellen Reiseführer zu haben, da gerade für Unterkünfte und Restaurants Websites wie Tripadvisor nun noch mehr und bessere Informationen liefern. Trotzdem würde ich keinesfalls auf einen echten Reiseführer als Begleiter verzichten.
  • Da sich vor allem Preise sehr schnell änder können, kann ich keine Fragen hierzu beantworten, auch Hotels oder bestimmte Tour-Anbieter kann ich deshalb nicht empfehlen. Dies wird besser und aktueller in den oben genannten Reiseführern beantwortet. In Einzelfällen, in denen ich von dieser Vorgehensweise abweichen möchte, habe ich bestimmte Hotels oder Anbieter direkt in meinem Reisebericht genannt.
  • Ferner gibt es zwar so etwas wie ein Minimal-Budget, das ein Reisender pro Tag braucht und das von Region zu Region verschieden ist, nach oben ist aber meist alles offen. Sicher ist jedenfalls, dass man gerade in Latein-Amerika mit wenig Geld viel erleben kann.
  • Auch Fragen zur besten Reisezeit kann ich bei weitem nicht so gut beantworten, wie die Reiseführer, da ich ja nur meine punktuelle Erfahrung habe, die sich auch in meinen Reiseberichten spiegelt. Ihr könnt auch einfach mal “klima {Reiseziel}” googeln.
  • Ich persönlich bevorzuge es, nichts vorab zu buchen, höchstens ein Hotel für die erste Nacht. Vor Ort zahlt man oft weniger und ist flexibler. Ausnahmen sind Zeiten, in denen alles ausgebucht ist, z. B. Ostern in Antigua. Aber selbst da ist es außerhalb der Hauptfeiertage oft möglich, Plätze zu bekommen.
  • Busverbindungen und ähnliches ändern sich ständig. Hier einen Reisenden wie mich zu fragen und sich dann drauf zu verlassen, wäre grob fahrlässig. Deshalb einen möglichst aktuellen Reiseführer, siehe oben, kaufen und lesen.

Wieviel kosten ein Flug von ­{eine Stadt in ­Europa} nach {eine Stadt in Latein­amerika}?

Schaue einfach selbst nach bei einem Anbieter Deiner Wahl (z.B. Opodo oder Expedia)

Wieviel Zeit ­benötige ich für …?

Auch diese Frage kann ich nur eingeschränkt beantworten. Meine Reiseberichte geben Euch einen Eindruck davon, wieviel Zeit ich benötigt habe. Ich reise meist langsam, genieße meine Zeit, sehe mir alles gründlich an und halte mir jederzeit die Möglichkeit offen, länger an einem Ort zu bleiben oder eine Sache einzuschieben, von der mir jemand, den ich gerade getroffen habe, erzählt hat. Wenn Ihr also eine ähnliche Reiseroute plant wie ich und ähnlich viel Zeit eingeplant habt, dann würde ich sagen, dass das passt. Wenn Ihr mehr Zeit eingeplant habt, wunderbar, auch ich hätte für vieles gerne noch mehr Zeit gehabt. Wenn Ihr (deutlich) weniger Zeit eingeplant habt: Nun, angeblich schaffen es Japaner, sich Europa in sieben Tagen anzusehen. Dies hat aber nichts damit zu tun, was das Reisen für mich lebenswert macht. Zwei Dinge noch. Erstens: Vier Wochen finde ich das absolute Mimimum für die meisten Reisen, sonst kann man nicht richtig abschalten. Zweitens: Rechnet in Lateinamerika nicht damit, dass alles fahrplanmäßig klappt, man hängt schon mal wo ein oder auch mehrere Tage fest.

Wo genau liegt das Paradies von Kreta?

Oft bekomme ich Mails wegen der Fotos von den Stränden, die ich als das Paradies von Kreta bezeichne. Wo genau das liegt, wird gefragt. Nun, wie im Text geschrieben, handelt es sich um den äußersten Nordwesten der Insel. Genauer geht es nicht. Nehmt Euch also eine Karte der Insel und seht im Nordwesten nach. Das ist links oben, wenn Ihr die Karte richtig haltet, grins.