Fahrt nach Odda. Wanderung zur Trollszunge Trolltunga, einer spektakulären Felszunge, die 700 Meter über einem See hängt. Infos zum Parken und zur Wanderung an sich.
Reisebericht Norwegen 2021 Trolltunga
Den nächsten Tag verbringen wir damit, nach Odda zu fahren.
Kurzer Badestopp im herrlich klaren und kühlen Wasser des Øvre Vatjønn. Ist das die Bucht eines Flusses? Oder ein See? Da kann man sich in Norwegen nie sicher sein. Ich konnte oft auf den ersten Blick nicht einmal erkennen, ob es sich um einen Fjord mit Salzwasser oder um Süßwasser handelt.Blick auf den See VågslivatnetKurzer Zwischenstop an der Røldal stavkyrkje. Stabkirchen, also Holzkirchen nach einem bestimmten Bauprinzip mit senkrecht stehenden Masten, auf denen das Dach ruht, sind in Norwegen sehr üblich. Diese hier ist von Außen eher unscheinbar, innen aber reich verziert und ein wichtiger Wallfahrtsort.Kurz vor Odda dann der Zwillingswasserfall Låtefossen. Fotos können das Erlebnis dieses Wasserfalls aber kaum wiedergeben.Im Reiseführer heißt es zu Odda: “After … pretty fjord towns, post-industrial Odda comes as something of a shock.”. Für uns sah es echt nett aus. Die meisten Touristen nutzen Odda aber wohl wie wir nur als Basislager für die Wanderung nach Trolltunga.
Die Wanderung zur Trollzunge Trolltunga ist schon mal organisatorisch eine Herausforderung. Die Informationen auf der offiziellen Trolltunga Homepage sind so umfangreich wie unübersichtlich. Es gibt unendlich viele Kombinationen aus Parkplätzen zusammen mit Taxis, Bussen … Wir sind zum Parkplatz P2 Skjeggedal. Läuft man von dort, dann sind es 27 Kilometer hin- und zurück sowie 1.200 Höhenmeter. Nimmt man wie wir von dort einen Shuttlebus bis in die Nähe des Parkplatzes P3, reduziert sich die Strecke auf 20 Kilometer und 790 Höhenmeter. Die Kosten für einen Tag Parken und zwei Personen Shuttlebus beliefen sich auf immerhin 900 Kronen bzw. 90 Euro.
Die Wanderung ist technisch gesehen maximal mittelschwer, aufgrund der Länge ist jedoch Kondition gefragt.
Verglichen mit Preikestolen und auch Kjeragbolten ist diese Wanderung landschaftlich und auch von den Anforderungen ziemlich langweilig. Zum Glück haben wir ein norwegisches Paar getroffen, mit dem wir uns gut verstanden und unterhalten haben.Die Trollszunge Trolltunga selbst ist dann aber natürlich schon spektakulär, sowohl von der Form der Felszunge als auch von der Umgebung. Vom Nervenkitzel ist sie zumindest im Vergleich zum Kjeragbolten relativ harmlos, da sie sehr breit ist. Und selbst wenn man sich an die Kante setzt, dann hilft die leichte Rückwärtsneigung, sich sicher zu fühlen.
Man sieht übrigens im Internet öfter Fotos, bei denen man nicht wie bei uns von schräg oben auf die Trolltunga sieht sondern von näher und fast genau von der Seite, was einerseits auch toll aussieht, besonders wenn man springt, andererseits nicht das ganze tolle Panorama zeigt. Diese Fotos stammen, soweit ich das beurteilen kann, alle von geführten Touren. Die haben dann einen Fotografen dabei, der sich seitlich der Trolltunga etwas abseilt und von einer Position aus fotografiert, an die man normal nicht hinkommt. Vielleicht käme man sogar hin, zumal mit etwas Klettererfahrung. Aber ich wollte dann doch keine Risiken eingehen, nur um noch andere Fotos zu bekommen.
