Reisebericht Jordanien 2011
Wadi Rum
Das Wadi Rum (https://de.wikipedia.org/wiki/Wadi_Rum) ist eine der schönsten Wüstenlandschaften der Welt. Aus dem Sand erheben sich unzählige Felsen und Berge, teils in bizarren Formen. Zumindest im Frühjahr, als wir das Wadi besuchen, ist die Wüste alles andere als tot. Der ganze Boden ist bedeckt von kleinen Pflanzen, die nicht nur nett anzusehen sind, sondern dem Sand auch eine Stabilität geben, so dass es sehr bequem ist zu laufen.
Man denkt bei Wüste ja übrigens immer an hohe Temperaturen (zumindest tagsüber). Das war bei unserem Besuch nicht der Fall, wir waren froh, ordentliche Jacken dabei zu haben, denn es ging ein reichlich kalter Wind. Was ich ohne mein Arabertuch gemacht hätte, weiß ich nicht.
Für unseren ersten Abend ist noch ein Sonnenuntergang eingeplant. Anschließend gibt es leckeres Abendessen. Als Überraschung kommt danach ein Freund von Saleh und musiziert und singt für uns.
Der Sternenhimmel in der Wüste ist so spektakulär, wie man es immer hört. Und entsprechend unvorstellbar, wenn man den Himmel nur aus unseren Breiten kennt. Der Himmel ist ein einziges Sternenmeer. Am Horizont sind in verschiedenen Richtungen Lichtinseln zu erkennen, Städte, die teils in anderen Ländern liegen.
Am nächsten Morgen geht es nach dem Frühstück los zu einer ganztägigen Jeep-Tour durch die Wüste. Immer wieder lässt uns Saleh aussteigen und wir wandern einige Zeit. Unser Mittagessen hat Saleh (angeblich er selbst, nicht seine Frau) am Morgen vorgekocht und wir erhitzen es über einem kleinen Feuer. Hätte ich nie gedacht, dass das so gut funktioniert. In Minuten kocht das Essen und der Tee ist fertig.
Als die Tour nach sieben Stunden zu Ende geht, sind wir so müde, dass wir darauf verzichten, zu einem weiteren Sonnenuntergangsbeobachtungspunkt zu fahren. Ohnehin hat es an diesem Tag einige Wolken.
Der zweite Abend ist leider ohne Sternenhimmel, es ist bewölkt. In der Nacht hören wir Regen auf dem Dach unseres Zeltes.
Auch am nächsten Morgen ist es richtig kalt. Als wir mit Kamelen zurück zu Salehs Haus im Ort Rum reiten, regnet es wieder. Dieser Ritt ist zwar ein Erlebnis aber nicht wirklich ein Genuss. Neben der Kälte macht mir der Sattel zu schaffen. Ich bin mir nicht sicher, ob es ein richtiger Reitsattel war. Falls Ihr Kameltouren vorhabt, vor allem längere, dann stellt sicher, was für einen Sattel Ihr bekommt und probiert es auch mal aus, wie es sich anfühlt, auf dem Tier zu sitzen. Ich hätte definitiv keinen Tag so ausgehalten, für mich war die Jeep-Tour durch die Wüste besser als ein Tagesritt.
Und so geht für uns ein Besuch im Wadi Rum zu Ende, wie wir ihn uns, vom kalten Ende abgesehen, schöner nicht hätten wünschen können. Das Angebot von Saleh und seiner Familie können wir nur empfehlen. Falls Ihr ihn kontaktieren wollt findet Ihr mehr zu seinem Angebot unter https://wadirumtours.com/.
Wir entschlossen uns, vom Wadi Rum nicht mehr an die Küste des Roten Meeres zu fahren, weil es erstens ziemlich kalt war, zweitens jordanisches Wochenende (Freitag/Samstag), somit eher voll und weil wir drittens ohnehin zu viel Programm für zwei Wochen hatten. Von nun an also zurück in Richtung Norden. Übrigens bei Regen und Nebel.