Reise­bericht ­Jordanien 2011
Von Madaba nach Karak

Am nächsten Morgen beginnen wir unsere Reise in den Süden, immer der King‘s Road entlang. Die Besichtigung von Madaba verschieben wir auf den Rückweg.

Zunächst geht es bis nach Dhiban. Von dort einen Abstecher nach Lahun (Ruinen eines Forts und fantastischer Ausblick ins Wadi Mujib) und dann zu den Ruinen von Um er-Rasas, wo einige der besten Mosaike Jordaniens zu besichtigen sind. Wadi bedeutet übrigens Tal oder Schlucht.

Für den Besuch von Um er-Rasas helfen uns übrigens das erste Mal weder Navi noch Karte bzw. ins Navi eingegebene Koordinaten. Aber dank guter Beschilderung (alle Tourismusziele haben eigene, braune Wegweiser) und der freundlichen Hilfe der Jordanier, finden wir uns gut zurecht.

Jordanien Oase / Landwirtschaft
Erste Eindrücke eines Landes, in dem jeder Tropfen Wasser genutzt wird, um Landwirtschaft zu betreiben.
Wadi Mujib, „Grand Canyon“ von Jordanien
Erster Einblick ins Wadi Mujib, den „Grand Canyon“ von Jordanien
Ruinen von Um er-Rasas
Die Ruinen von Um er-Rasas. Alles platt.

Apropos Mosaike: Für viele sind Mosaike ein wesentlicher Grund nach Jordanien zu kommen. Im ganzen Land gibt es riesige und schöne Mosaike zu bewundern. Leider sind viele durch sogenannte Bilderstürmer zerstört worden oder wohl besser gesagt aus Angst vor Bilderstürmern von den Besitzern „verpixelt“ worden. Dabei wurden die Darstellungen von Tieren und Menschen, insbesondere Gesichter, unkenntlich gemacht. Laut englischsprachigem Wikipedia-Eintrag erfolgte die Zerstörung der Mosaike auf Erlass des Kalifen Yazid II um 722-723. Ich habe jedoch auch gehört, das Moslems nichts damit zu tun hätten. Falls sich jemand von Euch gut mit dem Thema auskennt oder eine gute Quelle weiß, dann bitte einfach eine Mail schreiben.

Mosaik der St. Stephans Kirche in Um er-Rasas
Teil des berühmten Mosaiks der St. Stephans Kirche in Um er-Rasas. Rechts die unbeschädigten Darstellungen von Städten, links die verpixelten Darstellungen von Fischern und Wassertieren.

Zurück zur King’s Road und der Straße nach hinab ins Wadi Mujib.

Wadi Mujib mit Stausee
Wadi Mujib – im Hintergrund der Stausee

Uns dürstete dann sehr nach einem arabischen Kaffee. Im Führer stand etwas von einem Touristenrestaurant, nicht unsere Idealvorstellung, aber der Koffein-Drang war stärker. Doch als wir nach Überqueren des Staudamms beim ersten Schild hielten, dass Kaffee versprach, stellte sich dies als wesentlich sympathischere Alternative heraus:

„Crazy Sammy“, so nannte sich unser Gastgeber, hat am Abgrund neben der Straße sein kleines Café errichtet.

Zelt-Café am Wadi Mujib
Zelt-Café am Abgrund
Outdoor Toilette am Wadi Mujib
Natürlich gibt es auch eine Toilette – direkt am Abgrund – Wer den Vorhang nicht zu macht (von der Seite kann ohnehin niemand kucken), hat bei dieser ruhigen Beschäftigung den allerschönsten Ausblick ins Wadi Mujib.

Von dort aus ging es weiter nach Karak, wo wir die Nacht direkt neben der berühmten Kreuzritterfestung verbrachten.

Zum nächsten Reisebericht