München – Lima mit Stadtbesichtigung Madrid. Lima. Oase Huacachina: Sanddünen, Sand-Buggies, Sandboarden.

Reise­bericht ­Peru 2006
Lima und Huacachina

13. Februar 2006

Liebe Freunde,

nach einer vergleichsweise langen Pause habe ich mich nun wieder auf die Reise gemacht, wenn diesmal auch vergleichsweise kurz, denn ich habe nur vier Wochen und da haben meine Chefs schon arg gestöhnt. Dieses Mal habe ich mir Peru vorgenommen, und von den Illusionen, in nur vier Wochen ganz Peru zu sehen, habe ich mich schon vor dem Abflug verabschiedet.

Los ging es also am Sonntag vor einer Woche aus dem winterlichkalten München / Bayern, das nun erst richtig in Schneemassen versunken ist. Mein Flug ging zunächst nach Madrid, wo ich einen Aufenthalt von acht Stunden nutzen konnte, um mir ein wenig von dieser sehr schönen Stadt anzusehen. Das habe ich ganz touristisch gemacht und mir eine Karte für diese offenen Doppeldeckerbusse gekauft, die es wohl inzwischen überall auf der Welt gibt. Bei Sonne, aber gerade einmal zehn Grad, habe ich mir dann am Ende nichts sehnlicher gewünscht als eine heiße Schokolade, für die Madrid ebenfalls berühmt ist. Leider blieb dann keine Zeit mehr, mir irgendwas, von dem was ich vom Bus aus gesehen hatte, näher und in Ruhe anzusehen, denn ich musste zurück zum Flughafen.

Der Flug von Madrid nach Lima war vergleichsweise angenehm. Da wir spät abends gestartet sind, konnte ich den größten Teil der Reise verschlafen.

Am Flughafen von Lima habe ich meine Freundin Ingrid aus Santiago de Chile getroffen, anders als bei meinen bisherigen Reisen bin ich also nicht allein unterwegs.

Lima, was soll ich dazu sagen? Repräsentatives bekomme ich sicher nicht hin, denn dafür haben wir sicher viel zu wenig gesehen. Unser Hotel lag in Miraflores, dass ist so etwas wie der “neue hippe” Teil der Stadt. Entsprechend ist alles recht aufpoliert, touristisch und vergleichsweise teuer. Aber die Lage ist wirklich nicht schlecht, der Stadtteil liegt sehr malerisch auf einem Cliff, vielleicht 50 oder auch 100 Meter hoch, das dann (fast) direkt am Meer steil abfällt.

Küste von Lima bei Miraflores
die Küste von Lima bei Miraflores
El Parque Central, Miraflores, Lima
El Parque Central, Miraflores, Lima

Einen Abend waren wir in Barranco, einem Stadtteil, der wohl das Ausgeh-Zentrum ist. Wir haben kaum etwas gesehen, aber es schien alles sehr atmosphärisch, nicht so geschniegelt wie Miraflores. Das Stadtzentrum ist eher so, wie in vielen anderen Lateinamerikanischen Hauptstädten, mit Palästen, neuen und alten Bürogebäuden, vielen Leuten auf der Strasse. Armut war in Lima in den Gegenden, die wir gesehen haben, bei weitem nicht so offensichtlich, wie in vielen anderen Städten, die ich gesehen habe. Die Regierung ist offensichtlich bemüht, etwas für die Sicherheit und den Tourismus zu tun. Das bedeutet natürlich nicht, dass man notwendigerweise etwas gegen die Armut tut, die in diversen kleinen Städten viel deutlicher zu sehen ist, sondern nur, dass diese in Vorstadtslums verbannt wird.

Volker bekommt seinen Bart geschnitten - in traditioneller Handarbeit.
Bart ab – in Handarbeit

Nach zwei Nächten sind wir mit dem Bus in den Süden Perus aufgebrochen. Erste Etappe war die Oase Huachachina in einem schmalen Streifen Sandwüste in der Nähe der Stadt Ica, Zentrum der Wein- und Pisco-Produktion (letzterer ein Weinbrand, recht bekannt). Der Weg dorthin auf der Panamericana war allein schon eindrucksvoll (ich muss aufpassen, dass mir die Adjektive nicht schon in den ersten Absätzen der ersten Mail ausgehen). Direkt an das Meer schließt karge Wüste an und auch, wenn es gelegentliches Grün gibt, kann man sich kaum vorstellen, dass hier genug Wasser vorhanden ist, um große Mengen Wein anzubauen. Aber Wein mag es ja gerne karg.

Huachachina erscheint einem dann aber wirklich unwirklich oder zumindest im falschen Kontinent: umgeben von gewaltigen Sanddünen liegt ein kleiner von Palmen umgebener See und einige Häuser. Jede Wette, dass ein Foto von jedem sofort der Sahara zugeordnet werden würde. Was macht man an einem solchen Ort? Kleine Wüstenwanderungen, gewaltig anstrengend, auf so eine Düne hochzuklettern. Mit Sand-Buggies, kräftigen Motoren, an die Sitze, Überrollbügel und Räder hingeschweißt wurden, über Dünen jagen, bis es dem ersten (bzw. meistens “der ersten”) schlecht wird (bei uns leider quasi sofort der Fall, was den Spaß doch erheblich gemildert hat). Und Sandboarding :-)) witzig, aber danach ist man wirklich völlig durchsandet.

die Oase Huacachina umgeben von riesigen Sanddünen
die Oase Huacachina umgeben von riesigen Sanddünen
Ingrid und Volker auf einem Sand-Buggy umgeben von Wüste
Sand-Buggy Achterbahn über die Dünen
Ingrid und Volker nach dem Sand-Boarden
Sand-Boarding funktioniert mit den Einfach-Brettern eher schlecht als recht und der Sand sitzt anschließend in jeder Pore. Spaß hat es trotzdem gemacht.

Noch was kann man machen, muss man aber nicht: Sich nämlich erst einmal den Magen verderben :-(( Ich kenn das ja schon von meinen Reisen und nach einem Tag im Bett mit Übelkeit, Kopfweh, etwas Fieber und viel Schlaf war ich zum Glück wieder einigermaßen fit.

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