Riesige Schildkröten beim Eierlegen. Schnorcheln mit Schildkröten und anderen Tieren. Kurzbesuch in Sur.

Reisebericht Oman 2019
Ras Al Jinz, Ras Al Hadd, Sur

In der Wüste hatten wir Caroline und JP erzählt, dass wir als nächstes zum Turtle Reserve von Ras Al Jinz fahren wollten. Die beiden schlossen sich uns spontan an und so fuhren wir gemeinsam Richtung Norden.

Caroline, JP, Malina und Volker bei einem indischen Mittagessen im Oman
Nach einer Nacht im Zelt ist es dann doch toll, wieder richtig zu essen. Wie so oft im Oman landeten wir bei einem indischen Imbiss. Wie so oft sehr lecker.

Möchte man das Turtle Reserve besichtigen, hat man die Wahl zwischen der Hotelanlage direkt im Reserve oder einem Hotel außerhalb. Es gibt jeden Abend und jeden Morgen eine Führung zum Strand, an dem die Schildkröten ihre Eier legen. Wir wollten beide Führungen machen und wenn man im Reserve übernachtet, dann sind diese Führungen inklusive. Zusammen mit dem Vorteil, dass man schon vor Ort ist, war damit die Entscheidung für uns klar: Übernachtung direkt im Reserve.

Luxury Eco Tent im Ras Al Jinz Turtle Reserve, Oman
Wir bekamen sogar ein Upgrade und schliefen in diesen “Luxury Eco Tents”. Die normalen Räume in der Hauptanlage sind aber sicher auch völlig okay, halt ein bisschen weniger außergewöhnlich.

Wir waren zu einer Zeit im Reserve, in der es eher wenige Schildkröten zu sehen gibt. Touristen waren es dennoch viele, ich schätze, dass es wenigstens fünfzig waren. Wir wurden in kleinere Gruppen aufgeteilt und liefen dann mit jeweils einem Führer zum Strand.

Im Ras Al Jinz Reserve wird sehr viel Wert darauf gelegt, ökologisch verträglichen Tourismus anzubieten. In der Folge verwenden die Führer nur rot leuchtende Taschenlampen und achten darauf, dass die Touristen immer so stehen, dass die Schildkröte sie nicht sieht. Mit meiner sehr laienhaften Erfahrung, frage ich mich zwar, ob das wirklich notwendig ist, denn auf mich wirkt es immer so, als ob diese Schildkröten bei der Eiablage ein festes genetisches Programm laufen hätten, und nichts sie stören könne. Aber was weiß ich schon.

Bei unserer Nacht-Tour, die gegen acht Uhr gestartet ist, sahen wir jedenfalls Schildkröten, die sich Löcher gruben und blub, blub, blub Eier legten. Bei unserer Morgen-Tour, die gegen fünf Uhr startete, sahen wir Schildkröten, die ihre Löcher zuschaufelten und im Licht des Sonnenaufgangs ins Meer zurückkehrten. Wir haben nur keine Schildkröte direkt aus dem Wasser kommen sehen und keine Baby-Schildkröten schlüpfen. Die folgenden Fotos können hier nur einen sehr vagen Eindruck unseres Erlebnisses vermitteln, wobei die Morgen-Tour-Fotos aufgrund der Lichtverhältnisse viel besser sind. Falls Ihr auch in die Gegend kommt, solltet Ihr Euch das jedenfalls nicht entgehen lassen.

große Meeresschildkröte bei der Eiablage im Ras Al Jinz Turtle Reserve, Oman
Dies war eine der großen Schildkröten, die wir in der Nacht direkt bei der Eiablage beobachten konnten. Diese so schweren Tiere leisten erhebliches. In der Regel graben sie nicht nur ein tiefes Loch, in das sie ihre Eier legen, sondern legen auch noch falsche Fährten, um die vielfältigen Ei-Räuber in die Irre zu führen.
Schildkrötenei am Strand des Ras Al Jinz Turtle Reserve, Oman
Die Schildkröteneier sind ungefähr so groß wie ein Tischtennisball, aber viel weicher.
Es ist verblüffend, wie sich diese schweren Tiere an Land fortbewegen und mit welcher Leichtigkeit sie dann in den Wellen verschwinden.
eine Meeresschildkröte auf dem Rückweg ins Wasser im Ras Al Jinz Turtle Reserve, Oman
Nicht nur das Erlebnis ist großartig, sondern auch die Kulisse.
Spuren einer großen Meeresschildkröte im Sand im Ras Al Jinz Turtle Reserve, Oman
Auch die Spuren, die diese Tiere im Sand hinterlassen, sehen toll aus.

Nun noch ein kleiner Strandspaziergang, dann Frühstück und nach dem Check-Out ging es weiter nach Ras Al Hadd, wo wir noch zwei Stunden im Meer und am Strand verbrachten. Ich bin etwas geschnorchelt und habe ein paar Schildkröten gesehen (unter Wasser wahnsinnig elegant und wahnsinnig schnell!) und vielleicht sogar einen kleinen Manta (wenn nicht, war es ein Rochen).

An dieser Stelle verabschiedeten sich Caroline und JP von uns, bei ihnen ging es zurück in die Berge, wir machten eine Stippvisite in der Stadt Sur und fuhren dann für eine Nacht zurück in die Hauptstadt.

Unser Abstecher nach Sur war ganz nett. Wir liefen kreuz und quer durch das Städtchen, sahen moderne Paläste, alte Häuser, ein Schiffsmuseum … Sur hat eine lange Seefahrer- und Schiffbautradition. Das war ganz nett, aber wenn Ihr wenig Zeit haben solltet, dann könnt Ihr Sur meines Erachtens auch unbesucht lassen.

Zwischen Ras Al Hadd und Sur hatten wir eine Begegnung mit einem Heuschreckenschwarm. Es war jetzt kein biblisches Ausmaß mit verdunkeltem Himmel, aber dennoch beeindruckend.

für uns ein beeindruckendes Erlebnis
eine Riesenheuschrecke im Oman
Wunderschöne Tiere, ich schätze ca. acht Zentimeter groß. Wenn sie einem die Ernte wegfressen oder man auch nur sein Auto sauber machen muss, nachdem man durch einen Schwarm gefahren ist, ist man vermutlich weniger begeistert als wir.

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