Reisebericht Oman 2019
Masirah Island
Der Rest des Tages war für die Fahrt nach Masirah Island reserviert, ca. 250 km auf der Straße bis nach Shanna und dann weiter mit der Fähre. Die Fahrt bis Shanna war wenig spektakulär. Am Hafen gibt es zwei Möglichkeiten, um bis zur Insel zu gelangen: die öffentlichen Fähren, die klassische moderne Fähren sind, mit Parkdecks und Passagierdecks, sowie kommerzielle, nicht-staatliche Fähren, die viel älter, etwas langsamer, etwas billiger und dafür auch etwas abenteuerlicher sind.
Soweit ich weiß, kann man nicht vorab online erfahren, wann das nächste Schiff fährt, vor allem nicht bei den kommerziellen Fähren. Man fährt also (nicht zu spät am Nachmittag) an den Hafen und fragt. Wir haben zuerst bei der öffentlichen Fähre gefragt, diese war Minuten vor der Abfahrt und so haben wir auf dem Hinweg diese Option gewählt. Die Karten für die öffentlichen Fähre kauft man in einem Gebäude am Hafen. Bei den kommerziellen Fähren fährt man wohl direkt zum Schiff und wenn man mitfährt, zahlt man, sobald die Fähre abgelegt hat.
Wenn ich mich richtig entsinne, dann muss man auf der öffentlichen Fähre auch im Passagierdeck auf seinem Platz bleiben, somit gibt es hier auch keinerlei Fotos, weil es nichts zu sehen gab.
Masirah ist die größte Insel des Omans. Es gibt endlos lange Strände und viele Tiere zu sehen. An Land haben wir nicht viel gesehen, angeblich gibt es dort – zumindest zur richtigen Jahreszeit – jede Menge Vögel. Auch von Schildkröten haben wir nichts gesehen, dazu müsste man wohl wissen, an welchem Strand man nachts in welcher Jahreszeit sein muss. Unser Besuch hat sich aber definitiv gelohnt.
Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir im Hafen der kleinen Stadt Hilf, dem größten oder sogar einzigen wirklichen Ort auf der Insel, an und fahren als erstes ein wenig der Küste entlang nach Süden (bis 20.615,58.8644444), wo viele traditionelle Fischerboote, sogenannte Dhaus, vor Anker bzw. bei Ebbe auf dem Trockenen liegen. Wir laufen barfuß durch den Schlick und machen jede Menge Fotos.


Anschließend suchen wir uns ein Hotel, kaufen noch Vorräte ein, gehen etwas essen und dann ins Bett.
Am nächsten Morgen folgten wir der Westküste in den Süden.

Ein paar Kilometer weiter südlich haben wir einen ersten kleinen Badestopp an einem vermeintlich völlig einsamen Strand verbracht. Kurz große Aufregung bei uns, als fast wie aus dem nichts ein kleines Fischerboot mit fünf oder sechs Fischern auftaucht. Wir haben Malina schnell in ein großes Handtuch eingepackt und sie hat sich etwas zurückgezogen, während ich zu den Fischern hingegangen bin, die sehr freundlich zu mir waren. Wir verständigen uns mit Händen und Füßen, denn die Fischer sprechen soviel Englisch wie ich Arabisch.



Den Rest des Tages verbringen wir an einem wunderbaren Strand fast ganz im Süden von Masirah Island. Die Ebbe setzt ein und wir können zusehen, wie sich das Wasser zurückzieht. Wir waten dem Wasser immer hinterher und beobachten, wie sich die Lebewesen des Meeres auf die veränderte Situation und die kommenden Stunden ohne Wasser einstellen. Es ist faszinierend. Wir haben zwar viel fotografiert, aber unser Erlebnis können diese Fotos nicht wirklich wiedergeben.



Gleich um die Ecke finde ich einige Felsen, hinter denen sich die schönsten Korallenriffe finden, die ich in langer Zeit gesehen habe. Man kommt aufgrund der scharfen Felsen nur schwer ins Wasser, es gibt auch nicht sehr viele Fische, aber die Korallen leuchten in wunderbaren Farben, was heute leider eine Seltenheit ist.
So bleiben wir bis zum Sonnenuntergang an dieser Stelle und streichen unseren ursprünglichen Plan, die Insel einmal ganz zu umrunden. So geht es bei Dunkelheit die gleiche Strecke zurück.


