Reisebericht Oman 2019
Organisatorisches
Fahrzeug
Sofern man den Oman auf eigene Faust erkunden will, kommt man an einem eigenen Fahrzeug nicht vorbei. Will man tatsächlich viel von den schönen Ecken des Landes sehen, dann kommt man an einem starken All-Rad-Fahrzeug nicht vorbei.
Sehr wichtig sind hier die Vertrags- und Versicherungsbedingungen. Bei meinem ersten Versuch, über die großen internationalen Verleiher zu gehen, stellte sich heraus, dass diese zwar Off-Road-Fahrzeuge vermieten, die Miet- und Versicherungsbedingungen jedoch den Ausschluss der Nutzung jenseits von befestigten Straßen regeln. Das ist unbrauchbar.
Nach einiger Recherche mieteten wir einen Toyota Prado 4.0 AT 4WD V6 bei Arabia Cars / Travelpoint. Die Versicherung übernahm hier fast alle Schäden (trotzdem haben wir eine zusätzliche Police für eine erweiterte Deckung über einen deutschen Anbieter abgeschlossen) und der einzige Ausschluss bezüglich der Nutzung war, dass man das Fahrzeug nur dort fahren darf, wo es bereits Spuren gibt, also jemand anderes vor einem gefahren ist.

Sowohl über die Stärke des Motors als auch die Off-Road-Tauglichkeit waren wir sehr froh und haben dies ausführlich in Anspruch genommen.
Wenn Ihr von einer Off-Road-Tour zurückkommt, solltet Ihr Euer Auto übrigens zeitnah waschen lassen, da das Fahren eines verdreckten Fahrzeugs in Städten ein Ordnungsdelikt ist und mit Geldstrafen geahndet werden kann.
Und aufpassen mit der Geschwindigkeit: In Städten und an den Autobahnen gibt es alle paar hundert Meter einen Blitzer.
Weitere Hinweise zu Leihwagen finden sich in meiner FAQ.
Reiseführer
Der Standard-Reiseführer für die Erkundung des Landes ist “OMAN off-road” aus dem explorer Verlag. Leider scheint dieser seit 2017 nicht mehr aufgelegt zu werden. Auch sind deshalb manche Infos veraltet, was aber nicht so viel ausmacht. Falls Ihr die Gelegenheit habt, solltet Ihr Euch dieses Buch irgendwo besorgen, z. B. über ebay.
Zusätzlich macht es Sinn, einen der üblichen Reiseführer mitzunehmen, der einen über die üblichen Dinge von Kultur bis Besichtigungsprogamm in Städten informiert. Das sind Details, mit denen sich der off-road-Führer nicht aufhält.

Sprache
Mit Englisch kommt man im Allgemeinen gut durch, auch wenn natürlich nicht jeder Englisch spricht.
Visum / Einreise / Ausreise / Rechtsstaat
Der Oman ist – von den USA abgesehen – das einzige Land, in dem ich in vielen Jahren ein Visum gebraucht habe. Dieses Visum muss vorab beantragt werden, die offizielle Anlaufstelle ist eine Webseite der Royal Oman Police.
Die Einreise und Ausreise war für uns völlig problemlos. Es ist aber durchaus eine gewisse Vorsicht und Vorbereitung angebracht. Der Oman ist kein Rechtsstaat wie die meisten europäischen Länder und so können unter Umständen selbst der Besitz von bestimmten Medikamenten (von Drogen ganz zu schweigen) oder die Ausfuhr von Muscheln, gravierende Folgen haben. Selbst im Straßenverkehr gibt es für gewisse Regelverstöße drakonische Strafen.
Unterkünfte / Zelten
Für uns war es fast überall einfach möglich, noch für den selben Abend ein Hotel zu buchen. Im Oman ist es aber auch erlaubt, fast überall sein Zelt aufzuschlagen. Gut, wir haben nicht ausprobiert, ob das auch in der Hauptstadt am Strand oder auf einer Verkehrsinsel erlaubt gewesen wäre 😉 Aber zweimal haben wir im Zelt übernachtet und einmal in den Bergen hätten wir fast keine Unterkunft gefunden.

Essen
Lebensmittel im Oman sind relativ teuer, da fast alles importiert werden muss. Insbesondere in der Hauptstadt gibt es große Supermärkte und auch Restaurants, wenn auch nicht so viele, wie in manchen anderen Ländern. Während der Fahrt haben wir uns oft von vorab gekauften und in einer Styroporbox mit Eis (kann man fast überall kaufen) transportierten Lebensmitteln ernährt oder wir haben bei kleinen Imbissen gegessen, die mehrheitlich indisches Essen zu günstigen Preisen anbieten.

Regen / Überschwemmungen
Besteht auch nur die Gefahr, dass es irgendwo in der näheren oder auch weiteren Umgebung regnet, dann ist Vorsicht geboten. Ganze Ebenen können dann innerhalb kurzer Zeit überschwemmt werden, was im Zelt und auch im Auto unangenehm bzw. gefährlich werden kann. Befindet man sich in einem engen Canyon, dann besteht sehr schnell akute Lebensgefahr, egal ob man im Auto oder zu Fuß unterwegs ist.