Reise­bericht ­Oman 2019
Oase Al ­Mudhaireb

Dann geht es endlich los. Wir holen unser Auto ab und beladen es mit Lebensmitteln, Zelt und allem, was man so brauchen könnte. Mittags brechen wir auf Richtung Landesinnere. Unser Ziel für die kurze Tagesetappe sollte in der Nähe der Oase Al Mudhaireb liegen.

Landschaft in der Nähe von Ibra, Oman
Kurz hinter Ibra. Uns fasziniert diese Landschaft. Weite, völlig ebene Flächen, die vermutlich manchmal überflutet werden. Steinwüste und Bäume.
eine Herde Ziegen in der Nähe von Ibra, Oman
Das sind vermutlich die schönsten Ziegen, die ich jemals gesehen habe. Ich werde auch sofort gefragt, ob ich nicht eine kaufen wolle. Ich wehre dankend ab. Die Ziegen sind mir auch zum Ansehen viel lieber, als gebraten am Spieß.

Langsam wird es dunkel und Zeit, uns einen Platz für die Übernachtung zu suchen. Für heute haben wir unsere erste Nacht im Zelt eingeplant.

Neben unserem Auto liegen Teile des Skelets eines großen Tieres. Nähe Oase Al Mudhaireb, Oman.
Hmm, gibt es vielleicht Gründe, warum wir unser Zelt hier NICHT aufschlagen sollten?
unser Zelt irgendwo im Nichts im Oman
Egal, die Sonne ging unter. Keine Zeit mehr, sich große Gedanken zu machen oder eine Alternative zu suchen. Und sowohl die Tatsache, dass Ihr das hier lest und dass das Foto eigentlich den Sonnenaufgang zeigt, beweist, dass wir überlebt haben.

Am nächsten Morgen unser erstes Frühstück “on the road”. Hier hat man abseits der Hauptstadt bzw. von Hotels entweder die Wahl der Selbstversorgung oder meist indischer Imbisse.

typisches indisches Essen bei einem Imbiss im Oman
Das ist – zumal in Kombination mit frisch gepressten Säften – eine gute Basis für den Tag.

Anschließend Besichtigung der Oase Al Mudhaireb und der dort befindlichen Ruinen.

Gleich zum Anfang wird es spannend. Wir haben gerade unser Auto im Zentrum des winzigen Ortes abgestellt und sind ausgestiegen, als sich eine Szene ereignet, die sich anfühlte, als ob wir in einem Agenten-Film gelandet wären. Wie aus dem Nichts tauchen mindestens drei, eher fünf weiße Toyota Prado auf und “umzingeln” uns. Aus den Wägen springen groß gewachsene Männer in traditioneller omanischer Kleidung inklusive dem hier obligatorischen Dolch am Gürtel. Was wollen die von uns??? Gar nichts, die meisten sind wohl Leibwächter und gruppieren sich um einen identisch gekleideten älteren Mann und verschwinden in einer Gasse. Der ältere Mann grüßt uns auch, aber wir sind zu baff, um zu antworten.

Eine Gruppe traditionell gekleideter Männer verschwindet in einer der Gassen von Al Mudhaireb, Oman.
Dies ist eines der wenigen Fotos, die wir von der Situation haben. Wer denkt schon ans Fotografieren, wenn er gerade befürchtet, verhaftet oder gekidnappt zu werden? Von der Frage, ob es total unhöflich gewesen wäre, hier ungefragt zu fotografieren, ganz abgesehen.

Noch Tage später rede ich mir ein, dass wir wahrscheinlich dem Sultan Qabus ibn Said begegnet sind. Aber ein omanischer Freund konnte mich überzeugen, dass dies sicher nicht der Fall gewesen ist. Selbst wenn der zu diesem Zeitpunkt schwer kranke Sultan durch das Land gereist wäre, dann sicher nicht mit so wenig Leuten und auch nicht mit einem Toyota Prado, der zwar für uns ganz prima ist, aber offensichtlich kein angemessenes Fahrzeug für das Staatsoberhaupt.

Die Ruinen, das Städtchen und den Blick auf die Oase würde ich als “ganz nett” bezeichnen.

Blick von den Burgruinen von Al Mudhaireb, Oman, auf den Ort und die Oase
Blick von den Burgruinen von Al Mudhaireb, Oman, auf den Ort und die Oase
Malina in den Burgruinen von Al Mudhaireb, Oman
Malina in den Burgruinen von Al Mudhaireb

Nach einer kurzen Besichtigung fahren wir weiter Richtung Osten und lassen die Landschaft auf uns wirken.

Malina und ein Kamel Nähe Al Mudhaireb, Oman
Frei laufende Kamele gibt es hier überall, sie gehören aber wohl fast immer jemandem. Die meisten Kamele sind eher scheu bzw. wenig an Menschen und Streicheleinheiten interessiert.

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