Fahrt von Trinidad nach Santa Clara. Zwischenstopp am Torre de Iznaga. Pappsüßer Zuckerrohrsaft. Stadtbesichtigung zwischen Normalität, Revolutionsgeschichten und Kunstgeschichte.
Reisebericht Cuba 2012 Santa Clara
Wir näherten uns dem Ende unserer Reise. Trinidad war der südöstlichste Punkt unserer Reise. Erste Station der Rückreise war Santa Clara, ca. 100 Kilometer Richtung Norden bei ungünstiger Straßenverbindung.
Nun, wir waren sicherlich schneller unterwegs als dieser Bauer, aber auch nicht viel schneller. Was zum Teil an der Straßenverbindung, zum Teil aber auch an vielen Foto-Pausen lag 😉Nicht weit hinter Trinidad halten wir am Torre de Iznaga. Er steht im Valle de los Ingenios, dem Tal der Zuckermühlen. Von hier aus wurden unter anderem die Sklaven und die Arbeit auf den Plantagen überwacht.
Ausblick vom ca. 50 Meter hohen Torre de Iznaga über das Valle de los Ingenios
Hier und an anderen Orten in Cuba kann man frisch aus Zuckerrohr gepressten Zuckersaft trinken. Für mich war das einfach nur pappsüß. In anderen Zeilen Lateinamerikas sollte man da übrigens aufpassen, da eine bestimmte Wanze in die Presse geraten könnte und man sich dann mit der äußerst unangenehmen Chagas-Krankheit infizieren könnte (dabei werden weite Teile des Körpers von Parasiten befallen, die von den Wanzen übertragen werden).
Zu Santa Clara habe ich nicht viele Bilder. Sie steht vermutlich auch nicht auf der Prioritätenliste der meisten Touristen, was seine Vorteile hat. Für die Cubaner selbst spielt Santa Clara eine wichtige Rolle und das weit jenseits dessen, dass hier während der Revolution ein wichtiger Sieg errungen wurde. Santa Clara ist somit “authentisches” Cuba, auch wenn ich dieses Wort nicht besonders mag.
Parque Vidal gibt einem die Gelegenheit, sich einfach auf eine Bank zu setzen und zu beobachten, was um einen passiert. Ganz normales Leben.
Die dunkleren Seiten des Lebens in Cuba sind für Touristen übrigens nicht so leicht zu entdecken. Hier am Platz machen wir die Bekanntschaft eines jungen Deutschen, Tochter einer Cubanerin und eines Deutschen. Er erzählt uns, wie er sich hier am Parque Vidal mit anderen Touristen unterhalten hat. Da er jedoch aussieht, wie ein Cubaner, wurde er anschließend von der Polizei aufgefordert, sich von Touristen fern zu halten. Frei ist diese Gesellschaft sicherlich nicht.
Die Stadt ist voll mit Erinnerungen an die letzte große Schlacht der Revolution. Kriegsentscheidend war, dass Che Guevara einen Zug mit Truppen und Waffen des Diktators Batista stoppen konnte.
Und auch abseits von Rvolutionsgeschichten gibt es Schönes zu sehen, wie hier das Museo de Artes Decorativas de Santa Clara.