Reisebericht Cuba 2012
Soroa
Am nächsten Morgen wollen wir nach Soroa, 95 km westlich von Havanna. Als unerfahrene Cuba-Reisende wollen wir mit einem Viazul Bus fahren, das sind ausschließlich für Touristen gedachte Langstreckenbusse mit Klimaanlage undsoweiter. Zu unserem Glück wird da nichts draus. Als wir am Busbahnhof ankommen, gibt es keine Plätze mehr. Da dies aber völlig normal ist, gibt es gleich neben dem Busbahnhof geschäftstüchtige Cubaner, die die Touristen in ihren Oldtimern dorthin bringen, wo sie hin wollen. Und das ist doch dann auch viel schöner.
In Ergänzung zum Kaffee bekommen wir noch Ingwertee mit Zitronensaft, Zucker und einem Schuss Rum … 100% cubanisch und 100% lecker!
Kleine Anekdote:
Wir wunderten uns, dass der Mann in der Familie unserer Unterkunft zu Hause war, obwohl es früher Nachmittag eines normalen Werktags war und wir wussten, dass er in den Wäldern arbeitet. Nun, die Arbeiter bekommen von ihrer Arbeit in der Regel ein Mittagessen und dieses kam an diesem Tag nicht. Also beendeten die Arbeiter den Tag zur Mittagspause und kehrten nach Hause zurück.
Es ist schwer, sich ein Bild zu machen. Genauer gesagt gibt es in Cuba fast nie “ein Bild”, denn der Arzt, der in seiner “Freizeit” noch Taxifahrer ist oder als Führer für Touristen arbeitet, weil er von seinem Gehalt als Arzt nicht leben kann, ist genauso normal.
Zur zweiten Kategorie der besonders viel arbeitenden Cubaner gehörte auch unser Chauffeur. Der gleiche Fahrer, der uns von Havanna nach Soroa gebracht hatte, hatte uns auch gleich angeboten, uns von hier wieder abzuholen und nach Viñales zu bringen. Laut eigener Aussage war er fast immer auf Achse und das insbesondere, um seine deutlich jüngere und wohl anspruchsvolle Frau bei Laune zu halten 😉 Für uns war das jedenfalls perfekter Service. Viel besser als Viazul oder auch ein eigener Leihwagen.