Reise­bericht Cuba 2012
Havanna

Wir landen spät abends in Havanna. Obwohl es geographisch gesehen günstiger wäre, über die USA zu fliegen, geht das nicht. Die USA haben Cuba mit einem strengem Embargo belegt, was natürlich auch Flüge verbietet. Deshalb fliegen wir über Toronto.

Einreise unkompliziert. Ebenso ist es unkomplizert, mit einem Taxi in die Stadt zu fahren.

Wir haben uns im Vorfeld für die ersten zwei Nächte ein Casa Particular gebucht. Das ist so was wie eine Pension, damals eine der sehr wenigen privatwirtschaftlichen Unternehmensformen. Dabei staatlich eng kontrolliert, reglementiert und auch mit erheblichen Abgaben an den Staat.

Frühstück ist bei den Casas Particulares quasi immer im Preis enthalten. Die meisten bieten aber auch Abendessen oder sonstige Verpflegung an.

Die meiste Zeit unserer Reise haben wir uns jeweils vom Eigentümer unserer aktuellen Unterkunft die nächste empfehlen lassen. Damals gab es im ganzen Land noch kaum Internet und die Casas Particulares waren auch nicht bei Tripadviser oder ähnlichem gelistet. Diese Weiterempfehlungen haben in der Regel gut funktioniert. Wenn es uns wo gut gefallen hat, dann war auch die Empfehlung gut. Wenn es einem wo nicht gefallen hat, sollte man es lieber nicht auf die Empfehlung ankommen lassen. Das mussten wir leider auch erfahren. In manchen Fällen sind wir auch einfach in einen Ort gefahren und haben uns dort dann umgesehen. Alles sehr einfach. Wenn man Spanisch spricht natürlich.

Wir verbringen unsere ersten zwei Tage damit, kreuz und quer durch die Stadt zu laufen und uns zu akklimatisieren. Insgesamt ist es bereits Mitte April so heiß, dass es am frühen Nachmittag in der Stadt nur schwer auszuhalten ist. Ein paar Stunden lassen wir uns die Stadt von einem Führer zeigen, den uns der Besitzer unserer Unterkunft vermittelt hat. Auch das ist empfehlenswert.

Havanna hat einige sehr schöne Ecken, hier hilft insbesondere Geld der UNESCO, die alten Gebäude zu erhalten. An anderen Stellen ist es sehr heruntergekommen. Im Folgenden ein paar Bilder, die jedoch keinen umfassenden Eindruck der Stadt vermitteln können. Ein Besuch in Havanna ist nicht ein großes Erlebnis sondern eher ein Patchwork aus vielen kleinen Erlebnissen und Eindrücken.

Lila Oldtimer in Havanna, Cuba.
Es ist ein Klischee, es ist Kitsch, aber nichtsdestotrotz beeindruckend und schön, die vielen, oft sehr gut gepflegten Oldtimer in Cuba zu sehen. Für die Cubaner ist es natürlich keine Nostalgie. Die Ressourcen sind so knapp, dass man es sich einfach nicht erlauben kann, etwas wegzuschmeißen, was noch funktioniert. Das Klima von Cuba hilft ebenfalls, dass die Karosserien lange halten. Und wenn Touristen extra bereit sind, für eine Fahrt im Oldtimer zu zahlen, dann wird aus der Ressourcenknappheit eine Einnahmequelle.
La Catedral de la Habana / Plaza de la Catedral, Cuba
La Catedral de la Habana / Plaza de la Catedral
El Capitolio Nacional de La Habana, Cuba
El Capitolio Nacional de La Habana
Rafinerien bei Havanna, Cuba
Blickt man über die Bahía de la Habana, endet die Altstadt-Romantik. Hier sind unter anderem Ölraffinerien zu sehen.
Eine junge Cubanerin, die Früchte und Obst auf einem Handkarren verkauft. Havanna, Cuba.
Normale Geschäfte sind alle unter staatlicher Kontrolle, dort gibt es wenig, eher teuer, bei Obst und Gemüse nicht wirklich die beste Qualität. Bauern verkaufen ihre Ware lieber mobil von einem Handkarren aus.
El Malecón de Habana bei Nacht, Cuba
Tagesausklang am Malecón, einer acht Kilometer langen Straße entlang des Meeres.

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